Ich sammle ja wirklich viel Kram, weil ich denke dass man daraus sicher irgendwann noch mal etwas Schönes machen kann. In meinem alten WG-Zimmer hatte ich ein Moskitonetz über dem Bett hängen, das nach drei Jahren nicht mehr ganz so schön aussah und auch einige Löcher hatte. Deswegen habe ich das Moskitonetz bei meinem letzten Umzug aussortiert. Im oberen Teil des Netzes war ein Metallring eingenäht, den ich unbedingt aufheben wollte. Kann man schließlich sicher noch gebrauchen, heute zum Beispiel. Ihr erinnert euch sicher noch an meinen Beitrag zur Blogreihe “aus alt mach neu”, wofür ich aus alten Karten und Wanderplänen eine schöne Urlaubserinnerung gebastelt habe. Gerade läuft der zweite Teil der Blogreihe wofür ich aus dem Metallring meines alten Moskitonetzes und Stoff- und Wollresten einen Traumfänger gemacht habe.
Traumfänger stammen ursprünglich von einem nordamerikanischen Indianervolk, dazu gibt es eine schöne Legende.
Legenden der Traumfänger von Ojibwa (Chippewa) Indianern
Der Erzählung nach gab es damals eine sehr traurige und alte Frau des Stammes der Ojibwa-Indianer. Der Grund für ihre Traurigkeit, war ihre kleine Tochter, die nachts von bösen Albträumen heimgesucht wurde und deshalb sehr schlecht schlafen konnte. So ging die Frau zur weisen und alten Spinnenfrau und klagte über ihr Leid. In ihrer Verzweiflung bat die Mutter um Rat.
Die Spinnenfrau wusste was zu unternehmen war und sagte zur Frau: “Nimm einen Zweig der Weide am Fluss und biege ihn zu einem heiligen Kreis. Benutze dazu eine Schnur, die auf heiligen Kräutern getrocknet wurde. Während du die Knoten in den Kreis knüpfst, sprich die heiligen Worte und webe nur schöne und liebevolle Gedanken in das Netz. Lasse aber eine Öffnung in der Mitte des Netzes, damit nur gute Dinge hindurch gelangen können. Hänge zusätzlich heilige Federn an den Weidenring, damit nur die Träume der guten Geister den Weg durch Öffnung in der Mitte finden. Die bösen Geister bleiben im Netz hängen und werden im Morgenlicht verenden.” Quelle: traumfaenger24.de
Für einen DIY Traumfänger braucht man:
- Metallring (gibt es auch neu im Bastelladen)
- Wolle
- Nadel
- Federn
- Perlen
- Kleber
- verschiedene Schnüren
- Deko (Stoffreste, Schmuck,..)
Und so wird der Traumfänger gemacht:
- Nehmt den Metallring und umwickelt ihn komplett mit Wolle. (Bild 1)
- Als nächstes wird das Netz gespannt. Knotet den Anfang des Wollfadens am Metallring fest.
- Bildet eine Masche mit dem Wollfaden und macht anschließend einen einfachen Knoten (wie der Anfang beim Schuhebinden) am Metallring fest. (Bild 2)
- Bildet so viele Maschen um den Ring, bis ihr wieder am Anfang angekommen seid. Es ist wichtig dass die Machen einen gleichen Abstand und eine gleiche Größe haben, damit das Muster schön gleichmäßig wird. (Bild 3)
- Anfang und Ende sollten übereinander geknotet werden, sodass keine Lücke wie auf Bild 4 entsteht. Mir selbst ist das leider zu spät aufgefallen, das Muster funktioniert aber trotzdem.
- Nun wird mit dem gleichen Faden eine neue Masche, in die Mitte der ersten Masche gebildet. ( Bild 5) So geht es immer weiter. Das Netz und die Machen werden immer kleiner. Sind die Maschen zu klein geworden könnt ihr eine Nadel zur Hilfe nehmen.
- Seid ihr mit dem Netz fertig, könnt ihr noch eine Kugel in die Mitte einfädeln und dann das Endstück eures Fadens im Netz verknoten. (Bild 7)
- Nun nehmt ihr einen weiteren Faden und Fädelt ihn um das Loch in eurem Netz rundherum ein. (Bild 8)
- Anschließend könnt ihr an beiden Enden des Fadens vorsichtig ziehen und somit das Loch zusammenziehen. (Bild 9) Falls ihr nur einen kleinen Traumfänger macht, könnt ihr euch diesen Schritt sparen.
- Nun fehlt nur noch etwas Deko. Ich habe einige Wollfäden an den Traumfänger gehängt. Davon habe ich einige geflechtet, auf einige Perlen aufgefädelt und eine Strähne in der Mitte einfach so gelassen. Ihr könnt auch Streifen aus Stoffresten zerreißen oder alte Ketten an den Traumfänger hängen. Anschließend habe ich noch ein paar Federn unten und an den Seiten angeklebt.
Und fertig ist euer DIY Traumfänger. Also dem riesigen Traumfänger kann man gar keine schlechte Träume mehr bekommen. 🙂 Falls ihr noch irgendwelche Fragen habt oder ein Schritt unklar ist, dürft ihr mir natürlich gerne schreiben.
Und schaut doch auch mal bei den anderen Teilnehmern der Blogreihe “aus alt mach neu” vorbei. gestern gab es auf kulturschog eine tolle Lampe aus einem alten Fußball und morgen gibt es bei annanikabu bestimmt auch eine schöne upcycling Idee.
Liebe Grüße, Judith
9 comments
Krass, wenn wir die bei Gruppenstunden Traumfänger gemacht haben, sind wir auf irgendwie spannen ausgewichen. Aber mit deiner Technik, sieht das echt klasse aus. Deine Anleitung ist auf jeden Fall besser als in den Büchern, die wir damals hatten. (y)
Super, vielen Dank! 🙂 Ich hatte gehofft dass die Anleitung verständlich ist. Das ist nämlich gar nicht so leicht zu erklären.
Liebe Grüße, Judith
Hej hej, der Traumfänger ist wirklich sehr sehr schön geworden. Respekt, wie gleichmäßig und filigran alles wirkt! Deine Anleitung ist wirklich sehr gut gemacht. 🙂
Einen schönen Tag dir noch!
Anna von EMMALACHT
Vielen Dank! 🙂 So gleichmäßig ist das Netz gar nicht geworden, aber das fällt gar nicht auf. Freut mich dass die Anleitung verständlich ist.
Liebe Grüße, Judith
Hallo meine liebe Judith,
dein Traumfänger sieht total hübsch aus!
Und cool, mal etwas Hintergrundwissen zu erfahren 😀
Liebste Grüße
Lea
Vielen Dank liebe Lea. 🙂
Liebe Grüße, Judith
Sehr schön, dein Traumfänger.
Für so ein großes Exemplar braucht man aber echt viel geduld, oder?
Viele liebe Grüße
Franzy
Danke! 🙂 Ja das Netz zu spannen hat schon etwas gedauert, bei den Traumfängern in normaler Größe geht das natürlich etwas schneller. Liebe Grüße, Judith
Oh ja, ich habe da ziemlich lange dran gesessen. Dabei dachte ich, ich mach das mal kurz nebenbei, da habe ich das wohl etwas unterschätzt. 🙂
Liebe Grüße, Judith